Vergangene Ausstellungen

Essen und Macht

07.11.2008 – 27.09.2009

Wenn wir essen, geht es um Genuss, Ernährung, Gesundheit – und Macht! Mächtige setzen Essen gerne ein, um ihre Ziele zu erreichen. Da Nahrung eine lebensnotwendige und begehrte Ressource darstellt, lassen sich Menschen damit besonders gut manipulieren. Und derjenige besitzt viel Macht, der den Anbau, die Verarbeitung und den Handel mit Nahrung kontrolliert.

Die Ausstellung überrascht wie auf vielfältige Weise Macht mit Hilfe von Lebensmitteln ausgeübt wird.  

Im Supermarkt zum Beispiel haben wir Konsumentinnen und Konsumenten die Macht zu entscheiden zwischen Schokolade, für die möglicherweise Kinder gearbeitet haben, und fair hergestellter Schokolade.

Auch Mächtige setzen Essen gerne ein, um ihre Ziele zu erreichen. Sie laden ihre Getreuen zu spektakulären Gelagen ein. Die reich beladene Tafel demonstriert die Vormachtstellung des Gastgebers. In Kriegen nutzten sie ihre Machtpositionen schamlos aus und bestrafen ihre Feinde mit Hunger.

Das Verweigern von Essen kann ebenfalls Macht und Ansehen bringen. Im Gefängnis treten Gefangene in den Hungerstreik, um die Öffentlichkeit aufzurütteln und die Staatsgewalt unter Druck zu setzen.

Da Nahrung so nötig und begehrt ist, besitzt auch derjenige viel Macht, der den Anbau, die Verarbeitung und den Handel mit Nahrung kontrolliert. Grosshändler verdienen sich eine goldene Nase, währenddessen Kleinbauern kaum über die Runden kommen.

„Diese Suppe ess ich nicht!“ Über Machtkämpfe rund ums Essen können viele Familien ein Lied singen.

 

 

Impressum

Ausstellungskuratorinnen
Franziska Rüttimann
Karin Renold

Gesamtleitung
Franziska Rüttimann, Museum Mühlerama

Ausstellungsbau
Andreas Bommer

Gestaltung & Graphik
Cornelia Staffelbach
Gabrielle Schmid

Text
Franziska Rüttimann
Karin Renold

Druck
Staffeldruck AG

Gesamtkosten
CHF 64’682.70

Ausstellungskatalog
Franziska Rüttimann, Karin Renold
ISBN 978-3-033-01939-3

Mit der finanziellen Unterstützung von
Pro Helvetia
Ernst Göhner Stiftung
Dr. Adolf Streuli-Stiftung
Migros Kulturprozent
Stadt Zürich